Geschichtlich wurde der Presa Canario auf den kanarischen Inseln erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. Wahrscheinlich hat der Presa Canario seinen Ursprung in den Hunderassen der spanischen Eroberer und Kolonialisten, die ihre Hunde mit auf die Inseln brachten. Als im 18. Jahr-hundert Einwanderer aus Großbritannien Inselgruppen des ägäischen Meeres besiedelten, brachten diese Bulldoggen des älteren Schlages und Mastiffs mit. Als diese Hunde mit den einheimischen Rassen, Bardino Majorera und dem Cao de Castro Laboreiro gekreuzt wurden, entstand eine neue Rasse, die des Perro de Presa Canarios. Diese Hunde verrichteten vorzügliche Arbeit beim Bewachen von ländlichen Anwesen und beschützten wehrhaft die großen Tierherden der Siedler.

Bereits in den 60er Jahren erlebte der deutsche Schäferhund im gesamten spanischen Bereich einen Beliebtheitsgrad der den Presa Canario fast zum Aussterben brachte. In den 70er Jahren besonnen sich die Spanier aber wieder auf ihren "Nationalhund" und begannen mit der planmäßigen Zucht. Mit wenigen, aber dennoch guten "Exemplaren", meist aus ländlichen Gebieten, gelang es ihnen die spanische Dogge wiederzubeleben.

Bereits nach ca. 12 Jahren war die Zucht wieder so weit fortgeschritten, daß sich verschiedenste Zuchtverbände gründeten und weltweite Ausstellungen organisiert wurden. Die Rasse ist seit einiger Zeit von der FCI anerkannt und seit kurzem auch vom VDH, wird allerdings nach kompletter Umschreibung, den Namen Dogo Canario tragen. In Spanien haben sich diesbezüglich die Lager gespalten. Die alten "Criadores" (Züchter) wehren sich gegen diese neue Bezeichnung, bzw. Namen und züchten im eigenen Verband unter Presa Canario weiter.


© Reiner Reichert, 2006

Auch hier spalten sich wieder die Prioritäten zu: Gebrauchseigenschaften beim Presa Canario sowie das reine Erscheinungsbild bzw. Schönheitsideal Dogo Canario.(Anmerkung ist die freie Meinung des Verfassers)